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Contributors: Alexander Rabl (Text) +++ Stefan Fuhrer (Layout)+++
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Mittwoch, 11. August 2010

Die Bellinisituation.





Machen wir uns nichts vor. Ob der Sommer jetzt schon vorbei ist, ob er gerade im Gehen ist oder wieder im Kommen, ist egal. Der beste Drink des Sommers ist der Bellini. Da können alle Camparisodas und Aperolspritze einhändig durchs Land hüpfen und Verdichöre singen, es ändert doch nichts. Natürlich gibt es den besten Bellini in Harrys Bar. Das nützt mir aber wenig, da ich nicht täglich nach Venedig auspendeln kann, obwohl der Gedanke, täglich nach Venedig auszupendeln ... In Österreich ist die Situation des Menschen, der Durst auf einen Bellini spürt, knifflig. Ich sage es so: es gibt einige ehrenwerte Versuche, doch scheitern sie schon meistens beim Glas. Bellini trinke ich (und damit stehe ich nicht alleine an der Bar) gerne aus einem sich leicht nach oben öffnenden, kleinen Wasserglas, nicht aus einem Glas mit Stil. Nur im Taubenkobel haben sie das erkannt und servieren den Bellini in einem stillosen und also stilistisch passenden Glas aus dem Hause Riedel. Der Bellini bei Eselböcks wird im Sommer höchstens noch getoppt vom Bellini, den Maitre Roland Neulinger im Salzburger Carpe Diem servieren lässt. Aus einem Weißweinglas gehört er, damit man dem cremeusen Eindruck aus Prosecco (und nicht Moet, wie man in der Bar vom Goldenen Hirschen glaubt) und weißem Pfirsichmus vollkommen erliegen kann. Ich bestelle dann gleich einen Doppelten. Für den Anfang. (ar)


1 Kommentar:

  1. Ich habe diesen wunderbaren Blog gerade durch Sylvia Petz entdeckt und gleich bei mir verlinkt.
    Komme jetzt sicher öfter vorbei! :)
    lg aus den rheinhessischen Weinbergen.

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