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Contributors: Alexander Rabl (Text) +++ Stefan Fuhrer (Layout)+++
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Donnerstag, 5. August 2010

Mit Familienanschluss.




Wer isst und trinkt, muss zwischendurch auch einmal schlafen. Wir sind beim Thema Hotel. Tyler Brulé schrieb kürzlich, es müßte eine Liste der Hotels geben, wo man sicher sein kann, nicht in Nachbarschaft übler Gäste existieren zu müssen, gab aber gleichzeitig zu, dass er sich aus Contenance-Gründen nicht drüber traut über diese Liste. In Velden, wo ich gerade den großartigen Silvio Nickol in seinem Lokal besuche (darüber demnächst mehr) gibt es zwei Sorten von Hotels: Man hat die Wahl zwischen (teurem) Luxus und (leistbarer) Gemütlichkeit. So checke ich im liebenswerten Gästehaus Gudrun ein, ein angenehmes, unaufgeregtes Haus mit geschmackvoller Einrichtung. Die kleine Terrasse ist sympathisch. Es lassen sich auf ihr schaffensreiche Vormittage verbringen. Doch der Mitbewohner verhindert das. Herr Strobl vom ORF scheint über grenzenloses Vertrauen in seine Mitmenschen zu verfügen. Denn er telefoniert so laut und deutlich, dass ich mich locker dreihundert Meter von meinem Tisch auf der Terrasse entfernen müßte, um nicht zwangsweise mitzuhören. Doch das mit den dreihundert Metern geht nicht, denn dafür ist das Grundstück des Gästehauses zu klein. So höre ich von Herrn Strobls Zores mit der Familie Esterhazy in Eisenstadt wegen der Architektur seiner neuen Wohnung in Schloßnähe. Ich will das eigentlich nicht wissen. Was ich weiters nicht wissen will, ist der Stand der Verhandlungen mit dem Muchaverlag wegen eines prekären Berichts über den ORF. Ich möchte meine Ruhe haben und ranke daher das Gästehaus Gudrun ganz vorne beim Thema Charme, aber ganz hinten beim Thema Anschluss an andere Gäste, den man weder akustisch noch sonst wie braucht. (ar)

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