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Contributors: Alexander Rabl (Text) +++ Stefan Fuhrer (Layout)+++
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Sonntag, 26. September 2010

Leider keine 3 Sterne wert? Das Einkommen der Österreicher.





In arte brachten sie ein Portrait des Michelinführers und stellten ein paar relevante Köche vor, die in ihren Restaurants das kulinarische Geschehen der Welt prägen. Rollinger ist darunter, der sein Restaurant in Cancale vor kurzem geschlossen hat, mit seinen Gewürzen und seiner Fischküche aber immer noch als eine der relevantesten Köche Frankreichs gilt. Vongerichten in New York, von dem man hört, dass er seine Mitarbeiter um 1,7 Mio Trinkgeld prellen wollte, das er nach einem Gerichtsurteil jetzt zurückzahlen muss. Ein 3-Sterne-Restaurant in Tokio, das Le Meurice in Paris mit einem entspannten Yannick Alleno, Redzepi in Kopenhagen und das Oud Sluis, mithin die Stars unter den Stars. Außerdem Arzak und die Santinis in Canneto sul Oglio. Bis auf den Trinkgeldkassierer sympathische Menschen, besessen von ihrem Beruf allesamt und sich der Tatsache bewusst, dass sie trotz höchstem Einsatz und Ehrgeiz in diesem Beruf nicht reich werden können. Apropos Reichtum: da war ein bemerkenswerter Nebensatz über die Möglichkeit, dass der Michelinführer 3 Sterne bevorzugt in Gegenden mit hoher Kaufkraft vergäbe. Paris, New York, London, Tokio, der Süden Spaniens und Frankreichs, das obere Italien. Für Skandinavien gibt es nicht einmal einen Führer. Der österreichische Michelin wurde mangels Akzeptanz und wohl auch, weil einfach kein 3-Sterne-Restaurant in Sicht war, eingestellt. Doch die Frage bleibt: können und wollen wir uns wirklich ausgezeichnete Restaurants mit den hohen Kosten für Produkte und Personal einfach nicht leisten? Restaurants, die nicht nur für prominente Gäste Spitzenleistung bieten, sondern für alle? Weil wir gar nicht verstehen, was das ist? Investiert der Österreicher im Land mit den höchsten Steuern Europas das Geld deshalb lieber in frühpensionierte Eisenbahner und Tripple-Verwaltung? (ar)

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