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Contributors: Alexander Rabl (Text) +++ Stefan Fuhrer (Layout)+++
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Mittwoch, 8. September 2010

Wien.

Schön und gut, ich hätte es auch so kapiert. Wien empfängt den viel zu kurz Abwesenden mit dem Verlust des Sonnenlichts zur Mittagszeit und einer schmierigen Schicht aus Regen und schlechter Luft. Die einzige Möglichkeit, die Todesnähe dieser Stadt zu ertragen: sofort an den Naschmarkt zum Urbanek, der jetzt aussieht wie eine klein dimensionierte Außenstelle eines Grand Hotels in Positano oder Capri. (Schauen Sie beim Eintreten auf den Boden. Sie verstehen.) Weder in Italien und auch nicht in Frankreich habe ich die Gelegenheit, mich mit Qualität so kompromisslos zu versorgen wie bei den Urbaneks. Der beste Beinschinken (die erste Qualität des Schinkenmachers, der auch andere beliefert), der Braten vom Fuchs aus Kitzbühel, der auf einer Reise nach Wien irgendwie besser und kompetter wird (das Thema Preis, nein, ich will mich damit jetzt nicht langweilen), die besten Käse. Auch die besten Knackwürschte. Vielleicht nehme ich dazu, vor dem Einkauf oder währenddessen, ein Glas vom Hirtzberger Smaragd, der freundlicherweise auch vor Ort angeboten wird für Kunden, die mit dem Durst nicht bis zu Hause warten können. Manche machen von dieser menschenfreundlichen Geste der Familie Urbanken über Gebühr Gebrauch. Was soll ich sagen? Als ich zum geparkten Wagen zurückkehre, finde ich den Strafzettel vor. Geparkt in einer so genannten Kurzparkzone. Die Abcashmentalität der Stadt Wien sollte ich mir zum Vorbild nehmen. Ich wäre reich und könnte beim Urbanek endlich meine Schulden bezahlen und ein paar Runden schmeißen ... (ar)

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